📍Hasik, Oman (7000 km)
1. Du reduzierst deine Glücksschwelle. 🍀
Auf dem Fahrrad wird das Leben einfacher, weil sich der Alltag auf die Grundbedürfnisse reduziert: Essen, Trinken, Bewegen, Hygiene und Schlafen. Dinge, die sonst selbstverständlich sind, werden zu Highlights. Die erlösende Dusche, die Staub und Schweiß abwäscht. Sich abends im Zelt erschöpft in den Schlafsack zu kuscheln. Bei strömendem Regen ein Dach über dem Kopf zu haben. Oder nach einem langen heißen Tag im Schatten eine kalte Cola zu trinken. Dieses Gefühl von Glück ist so simpel und doch so überwältigend.
2. Du entschleunigst. 🐌
Anders als mit einem Auto, Bus, Zug oder Flugzeug schaffst du nur so viele Kilometer, wie dein Körper entsprechend physischer, mentaler und äußerer Umstände zulässt. Du spürst jeden Kilometer sowie Höhenmeter und siehst, wie die Welt sich langsam um dich herum verändert. Der intensive Weg wird das Ziel und du bist weniger interessiert daran, irgendwo anzukommen. Du suchst nicht mehr nach den großen Highlights und Sightseeing wird nebensächlich. Dein materieller Konsum beschränkt sich auf Lebensmittel und Ersatzteile. Du hast ja eh nicht viel Platz. Stattdessen siehst du Sinn in deinem täglichen Sein und Tun und das erfüllt dich.
3. Du fühlst dich verbunden. 🌱🤍
Auf dem Rad sowie im Zelt bist du in ständigem Kontakt mit deiner Umwelt. Du bist äußerst verletzlich und den Elementen sowie Menschen gnadenlos ausgeliefert. Doch Verletzlichkeit verbindet. Als menschliches Wesen ist die Welt außerhalb von vier Wänden unser natürliches Habitat. Auf dem Rad setzen wir uns nicht nur der Natur aus, wir verbinden uns mit ihr. Selbiges gilt für die Menschen, die uns begegnen. Das Rad ist der perfekte Türöffner, um aufeinander zuzugehen und sich zu begegnen. Anders als auf unseren bisherigen Reisen sind wir dank des Rads fast jeden Tag in Kontakt mit Einheimischen. Wir dürfen in ihre Häuser und kriegen unverfälschte Einblicke in ihr Leben. Diese ganz besonderen Momente bewegen uns nicht nur, sondern beeinflussen uns nachhaltig. So lernen wir jeden Tag dazu und die Welt wird ein Stück kleiner.
Sonnenaufgang am Arabischen Meer.
Kommentar schreiben